Schülerheim Meran Erzherzog Johann
Als das Kan.-M.-Gamper-Werk 1961 beschloss, in Meran ein Schülerheim zu bauen, bestand auf Grund des ersten Autonomiestatuts noch keine Möglichkeit dieses Vorhaben durch das Land Südtirol zu finanzieren. So fanden sich viele Freunde und Gönner Südtirols vor allem in der Steiermark, die bereit waren, dieses Vorhaben mitzufinanzieren. Allen voran stand die steirische Landesregierung für dieses Vorhaben Pate.
Die Namensgebung war naheliegend, da Erzherzog Johann als Steirer und großer Freund Südtirols geeignet war, Namenspatron für dieses Vorhaben zu werden.
Fotos: Erzherzog Johann, Franzensfeste, Mausoleum Schenna
Die offizielle Namensgebung und Einweihung fand am 8. Mai 1966 durch den damaligen österreichischen Unterrichtsminister Dr. Theodor Pifl-Percevic statt, ein Steirer mit Meraner Wurzeln. Die Segnung wurde von Weihbischof Heinrich Forer vorgenommen. Anwesend waren u.a. der Landeshauptmann von Südtirol Silvius Magnago und jener der Steiermark Hans Koren.
Fotos: Einweihung
Wer war Erzherzog-Johann?
Der Habsburger Erzherzog Johann, 1782 als Sohn des späteren Kaiser Leopold II geboren, nimmt in der Steiermark jenen Platz ein, wie in Tirol Andreas Hofer. Er hat in der Steiermark jene Grundlagen geschaffen, auf denen das industrielle, wirtschaftliche und kulturelle Leben des Landes aufruht. Erzherzog Johann lernt Tirol zunächst als Bauherr kennen, er erbaute u.a. auch die Festung Franzensfeste. Durch seine Tätigkeit in Tirol lernt er dieses Land lieben und schätzen und verteidigte die Südtiroler Anliegen beim Kaiser in Wien, besonders im Erhebungsjahr 1809. Durch seine Hochzeit mit der bürgerlichen Anna Plochl verliert er an Ansehen und Stellung und zieht sich auf Schloss Schenna zurück. Während der Märzrevolution 1848 wird er von Kaiser Ferdinand I als Regent von Wien eingesetzt und später in der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zum Reichsverweser gewählt. Erzherzog Johann stirbt 1859 und wird, gemäß seinem Wunsch, im Mausoleum bei Schloss Schenna begraben.