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Schülerheim Meran Fritz Ebner

Geschichte und Namensgeber

Der Namensgeber

Kanonikus Michael Gamper wird am 07. Februar 1885 in Prissian (Tisens) geboren. Kennzeichnend für seinen Lebensweg sind besonders sein Einsatz für die deutschsprachige Volksgruppe in Südtirol sowie der Kampf gegen den Faschismus und Nationalsozialismus.

Nachdem im Jahre 1923 beschlossen wird, den deutschsprachigen Schulunterricht abzuschaffen, ruft Kanonikus Michael Gamper daraufhin zur Gründung der geheimen „Katakombenschulen“ auf.
Als Priester und Publizist wehrt er sich während der Italienisierung lange Zeit gegen die geltenden Verbote deutscher Printmedien in Südtirol. Trotz Verbot veröffentlicht er weiterhin deutschsprachige Texte. Mit Unterstützung des Vatikans gelingt es ihm, die deutschsprachige Zeitung „Dolomiten“ herausgeben.

Kanonikus Michael Gamper gilt unter anderem als der prominenteste Vertreter der „Dableiber“ während der Option im Jahre 1939. Nach der Übernahme Südtirols durch das deutsche Reich im Jahre 1943 muss er als meist verfolgte Person Südtirols in die Toskana fliehen. Auch nach Beendigung des Krieges setzt er sich weiterhin für die Belange der deutschsprachigen Bevölkerung Südtirols ein und baut die Verlagsanstalt „Athesia“ auf. Am 15. April 1956 stirbt Kanonikus Michael Gamper in Bozen.

Dr. Fritz Ebner

Dr. Fritz Ebner war einer der ersten Befürworter und aktiven Mitgestalter bei der Gründung und Entwicklung der deutschen Schule in Südtirol. Bereits während seiner Zeit als Theologiestudent in Rom wurde er von der Arbeit des Kanonikus Michael Gamper inspiriert und bot seine Unterstützung an. Er arbeitete eng mit Gamper zusammen, besorgte wichtige Dokumente und half bei der Erstellung von Memoranden, die auch die kulturellen Rechte der Südtiroler betrafen.

Schon damals war ihm die Bewahrung des deutschen Kulturerbes in Südtirol ein wichtiges Anliegen. Nach seiner Rückkehr in die Heimat gehörte Dr. Fritz Ebner zu den engen Beratern von Hochwürden Josef Ferrari, dem ersten Schulamtsleiter Südtirols, der den Aufbau der deutschen Schule initiierte. Ebners Vielseitigkeit machte ihn zu einem gefragten Ratgeber, sei es bei didaktischen Fragen, der Lösung organisatorischer Probleme, oder der Verfolgung bildungspolitischer Ziele. Durch sein Feingefühl für Machbares legte er die Grundlagen, auf denen die deutsche Schule in den folgenden Jahren aufgebaut wurde.

Nach dem Tod von Hochwürden Josef Ferrari wurde Dr. Fritz Ebner als sein Nachfolger Leiter der deutschen Schule in Südtirol und stand vor bedeutenden Entscheidungen. Er setzte sich für eine endgültige Lösung der Dienstverhältnisse vieler Lehrkräfte ein, insbesondere der Hilfslehrer. Zudem förderte er die Ausbildung der Schüler an der Lehrerbildungsanstalt und trieb die Fortbildung der Lehrer voran. Sowohl für die Oberschule als auch für die Grundschule trug er Verantwortung und setzte sich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung junger Lehrkräfte an Universitäten ein.

Sein Ziel war es, der Südtiroler Jugend eine optimale Ausbildung zu ermöglichen. Eine große Herausforderung war die Einführung der Pflichtmittelschule in Südtirol gemäß dem Reformgesetz vom 31.12.1962 Nr. 1859. Dr. Fritz Ebners Geschick im Überzeugen und Beseitigen von Widerständen trug dazu bei, die Notwendigkeit der Mittelschule in der Bevölkerung zu vermitteln und einen erfreulichen Erfolg zu erzielen. Er förderte auch die Ausbildung neuer Lehrkräfte für die Mittelschule, indem er Mittel im deutschsprachigen Ausland akquirierte und junge Südtiroler motivierte, den Lehrerberuf zu ergreifen.

Dr. Fritz Ebner suchte stets nach verantwortungsvollen Personen für Schlüsselpositionen im Bildungsbereich und trug dazu bei, dass in allen größeren Ortschaften des Landes Mittelschulen entstanden, so auch in Schlanders, um sicherzustellen, dass möglichst alle mittelschulpflichtigen Kinder Zugang zu Bildung hatten.